Militärbekleidung

Aramidgewebe - Der Shining Star am Textilhimmel

Felix Feuchter
Head of Marketing, PR & Design

Zusammensetzung von Aramidgewebe

Aramidgewebe bestehen aus aramiden Fasern, die zu den aromatischen Polyamiden gehören.
Diese Fasern zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Molekulare Struktur:
    Aramidfasern basieren auf langen Polymerketten, die sich durch wiederkehrende aromatische Ringe und Amidbindungen (–CONH–) auszeichnen. Diese Struktur verleiht den Fasern eine hohe Steifigkeit und Stabilität.
  • Herstellungsverfahren:
    Aufgrund ihres hohen Schmelzpunkts werden Aramidfasern nicht durch Schmelzspinnen, sondern meist durch Lösungsspinnen hergestellt. In diesem Verfahren werden die Polymere in einer geeigneten Lösung extrudiert und anschließend zu feinen Fasern versponnen, die anschließend zu Geweben verarbeitet werden.
  • Typische Vertreter:
    Bekannte Marken und Produkte aus Aramidfasern sind beispielsweise Kevlar, Twaron und Nomex, die jeweils spezifische Eigenschaften für unterschiedliche Einsatzbereiche bieten.

Vorteile von Aramidgeweben

Aramidgewebe bieten eine Reihe von Vorteilen, die sie in vielen Anwendungen unverzichtbar machen:

  • Hohe Festigkeit bei geringem Gewicht:
    Die Fasern besitzen eine beeindruckende Zugfestigkeit und bieten damit einen hervorragenden Schutz, ohne dabei schwer zu sein.
  • Hitzebeständigkeit:
    Aramidfasern behalten ihre strukturelle Integrität auch bei hohen Temperaturen, was sie ideal für den Einsatz in feuerfesten Anwendungen macht.
  • Chemische Beständigkeit:
    Die Widerstandsfähigkeit gegenüber vielen Chemikalien und Lösungsmitteln sorgt für eine lange Lebensdauer und Zuverlässigkeit des Materials.
  • Schlag- und Schnittfestigkeit:
    Aufgrund ihrer robusten Struktur bieten Aramidgewebe einen effektiven Schutz gegen mechanische Einwirkungen, was sie zu einer bevorzugten Wahl in der Ballistik- und Sicherheitsbranche macht.

Nachteile von Aramidgeweben

Trotz ihrer vielen Vorzüge gibt es auch einige Herausforderungen und Nachteile, die bei der Verwendung von Aramidgeweben berücksichtigt werden müssen:

  • Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung:
    Langfristige Exposition gegenüber Sonnenlicht kann zu einer allmählichen Schwächung der Fasern führen, wodurch ihre Festigkeit reduziert wird.
  • Hohe Produktionskosten:
    Die aufwändigen Herstellungsprozesse und die Verwendung spezieller Chemikalien führen zu höheren Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Fasern.
  • Geringe Dehnbarkeit:
    Aramidfasern weisen nur eine geringe Elastizität auf, was bei Anwendungen, die eine gewisse Flexibilität erfordern, problematisch sein kann.
  • Verarbeitungsanforderungen:
    Die speziellen Eigenschaften der Fasern erfordern oft angepasste Verarbeitungsverfahren, was den Produktionsprozess komplexer macht und zusätzliche Investitionen in Technik und Know-how erfordert.

Fazit

Aramidgewebe sind aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften wie hoher Festigkeit, Hitzebeständigkeit und chemischer Stabilität ein unverzichtbares Material in vielen Hightech-Anwendungen – von schusssicheren Westen bis zu feuerfesten Schutzanzügen. Gleichzeitig stellen Aspekte wie UV-Empfindlichkeit, hohe Produktionskosten und spezielle Verarbeitungsanforderungen Hersteller und Anwender vor Herausforderungen. Ein umfassendes Verständnis dieser Vor- und Nachteile ist daher essenziell, um das Potenzial von Aramidgeweben optimal nutzen zu können und deren Einsatz kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Felix Feuchter
Head of Marketing, PR & Design